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RUMI, PERSIEN (1207–1273)

Jalal al-Din Muhammad Rumi

Jalal al-Din Muhammad Rumi, geboren am 30. September 1207 in Balkh (im heutigen Afghanistan) und gestorben am 17. Dezember 1273 in Konya (heutige Türkei), war ein persischer Dichter, islamischer Gelehrter und Mystiker. Er gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Dichter der islamischen Mystik, insbesondere des Sufismus.

Rumi wuchs in einer intellektuellen und spirituellen Umgebung auf. Sein Vater, Baha’uddin Walad, war ein renommierter Theologe und Mystiker. Um den Mongoleninvasionen zu entgehen, zog die Familie nach Anatolien, wo sie schliesslich in Konya sesshaft wurde.

Rumis Leben änderte sich grundlegend, als er 1244 auf den wandernden Derwisch Shams-i Tabrizi traf. Diese Begegnung führte zu einer tiefen spirituellen Freundschaft und einem intensiven Austausch, der Rumi tief beeinflusste und ihn zu einer intensiven Phase dichterischen Schaffens anregte. Nach dem mysteriösen Verschwinden von Shams schrieb Rumi viele seiner bedeutendsten Werke, darunter das berühmte «Mas̱nawī-ye Ma’nawī» (geistige Zweizeiler), das der literarischen Gattung von Doppel- bzw. Zweizeilern angehört, die narrative, lang erzählende Züge annimmt. Inhaltlich handelt es sich meist um Themen aus Mystik, Heldendichtung und Liebeslyrik. Ein umfangreiches Gedicht, das als eines der größten Werke der mystischen Literatur gilt.

Rumis Dichtung ist geprägt von einer tiefen Liebe und Sehnsucht nach dem Göttlichen. Seine Verse erkunden Themen wie Liebe, die Beziehung zwischen Mensch und Gott und die spirituelle Reise zur Erleuchtung. Rumis Einfluss reicht weit über die Grenzen der islamischen Welt hinaus, seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt und geniessen weltweit grosse Anerkennung.

Rumi gründete den Mevlevi-Orden, bekannt für die Sufi-Tänze seiner «Wirbelnden Derwische». Diese Tänze symbolisieren die mystische Reise der Seele auf dem Weg zur Perfektion und der Vereinigung mit dem Göttlichen.

Rumi hinterliess ein umfangreiches literarisches Erbe, das bis heute Menschen inspiriert und bewegt. Seine Poesie und Lehren betonen die universelle Liebe und die Einheit aller Menschen, unabhängig von Religion und Kultur. Er bleibt eine zentrale Figur der spirituellen Literatur und ein Symbol für die Suche nach innerem Frieden und göttlicher Verbindung.

Jalal al-Din Muhammad Rumi, born on September 30, 1207, in Balkh (in present-day Afghanistan) and died on December 17, 1273, in Konya (present-day Turkey), was a Persian poet, Islamic scholar, and mystic. He is considered one of the most important and influential poets of Islamic mysticism, particularly Sufism.

Rumi grew up in an intellectual and spiritual environment. His father, Baha’uddin Walad, was a renowned theologian and mystic. To escape the Mongol invasions, the family moved to Anatolia, where they eventually settled in Konya.

Rumi’s life changed dramatically in 1244 when he met the wandering dervish Shams-i Tabrizi. This encounter led to a deep spiritual friendship and an intense exchange that profoundly influenced Rumi and inspired him to enter an intense phase of poetic creation. After the mysterious disappearance of Shams, Rumi wrote many of his most significant works, including the famous “Mas̱nawī-ye Ma’nawī” (Spiritual Couplets), which belongs to the literary genre of couplets that take on narrative, long storytelling forms. Thematically, it often deals with mysticism, epic poetry, and love lyrics. This extensive poem is considered one of the greatest works of mystical literature.

Rumi’s poetry is characterized by a deep love and longing for the Divine. His verses explore themes such as love, the relationship between humans and God, and the spiritual journey toward enlightenment. Rumi’s influence extends far beyond the Islamic world, his works have been translated into many languages and enjoy great recognition worldwide.

Rumi founded the Mevlevi Order, known for its Sufi dances with the “Whirling Dervishes”. These dances symbolize the mystical journey of the soul on its path to perfection and union with the Divine.

Rumi left behind an extensive literary legacy that continues to inspire and move people to this day. His poetry and teachings emphasize universal love and the unity of all people, regardless of religion and culture. He remains a central figure in spiritual literature and a symbol of the quest for inner peace and divine connection.

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