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HORAZ, Italien (65 v. Chr. – 8 v. Chr.)

Horaz

Horaz, mit vollem Namen Quintus Horatius Flaccus, war ein römischer Dichter, der von 65 bis 8 vor Christus lebte. Er gilt als einer der bedeutendsten Dichter der römischen Antike und ist besonders bekannt für seine Oden, Satiren und Epoden.

Horaz wurde am 8. Dezember 65 vor Christus in Venusia, einer kleinen Stadt in Süditalien, geboren. Sein Vater war ein freigelassener Sklave, der jedoch viel Wert auf die Bildung seines Sohnes legte und ihm eine erstklassige Ausbildung in Rom und Athen ermöglichte. Während seines Studiums in Athen schloss sich Horaz der Armee von Brutus an, einem der Mörder Julius Cäsars. Nach der Niederlage in der Schlacht bei Philippi 42 vor Christus kehrte Horaz nach Rom zurück, wo er eine Anstellung als Schreiber fand, und seine literarische Karriere begann.

Horaz war ein enger Freund von Mäcenas, einem einflussreichen Mäzen und Berater von Kaiser Augustus, der viele römische Dichter unterstützte. Durch diese Verbindung konnte Horaz seine Werke veröffentlichen und erlangte grosse Anerkennung in der römischen Gesellschaft.

Seine bekanntesten Werke sind die Oden (lateinisch «Carmina»), in denen er verschiedene Themen wie Liebe, Freundschaft, Wein, Natur, Religion und die Vergänglichkeit des Lebens behandelt. Horaz entwickelte darin das Konzept des «carpe diem» (lateinisch für «pflücke den Tag»), das die Bedeutung des Genusses des gegenwärtigen Moments betont.

Neben den Oden schrieb Horaz auch Satiren («Sermones»), in denen er das Leben und die Gesellschaft seiner Zeit auf humorvolle und oft scharfsinnige Weise kommentierte. Seine Epoden, eine Sammlung von Gedichten in unterschiedlicher Form, enthalten ebenfalls Kritik an politischen und gesellschaftlichen Missständen.

Horaz’ Werk hat die europäische Literatur tiefgreifend beeinflusst und seine Ideen und Ausdrücke – wie «carpe diem» – sind bis heute populär. Er starb im Jahr 8 vor Christus in Rom und wurde auf dem Esquilin-Hügel beigesetzt. Sein dichterisches Erbe hat ihm einen festen Platz in der Geschichte der Weltliteratur gesichert.

Horace, whose full name was Quintus Horatius Flaccus, was a Roman poet who lived from 65 BC to 8 BC. He is regarded as one of the most important poets of ancient Rome, known especially for his odes, satires, and epodes.

Horace was born on December 8, 65 BC, in Venusia, a small town in southern Italy. His father was a freed slave who placed great importance on his son’s education, ensuring that Horace received a top-tier education in Rome and Athens. While studying in Athens, Horace joined the army of Brutus, one of Julius Caesar’s assassins. After their defeat at the battle of Philippi in 42 BC, Horace returned to Rome, where he found employment as a scribe and began his literary career.

Horace was a close friend of Maecenas, an influential patron and advisor to emperor Augustus, who supported many Roman poets. Through this connection, Horace was able to publish his works and gained significant recognition in Roman society.

His most famous works are the odes (“Carmina” in Latin), which explore various themes such as love, friendship, wine, nature, religion, and the transience of life. In these poems, Horace developed the concept of “carpe diem” (Latin for “seize the day”), emphasizing the importance of enjoying the present moment.

In addition to the Odes, Horace wrote satires (“Sermones”), in which he humorously and often insightfully commented on the life and society of his time. His epodes, a collection of poems in various forms, also contain critiques of political and social issues.

Horace’s work has profoundly influenced European literature, and his ideas and expressions, such as “carpe diem”, remain popular to this day. He died in 8 BC in Rome and was buried on the Esquiline Hill. His poetic legacy has secured him a lasting place in the history of world literature.

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