Wenn es keinen Sarkasmus gibt, gibt es auch keine wahre Liebe zu den Menschen.
Dmitry Ivanovich Pisarev
Dmitry Ivanovich Pisarev war ein russischer Literaturkritiker, Publizist und radikaler Denker des 19. Jahrhunderts, der von 1840 bis 1868 lebte. Er gilt als einer der führenden Vertreter des russischen Nihilismus und hatte grossen Einfluss auf die intellektuelle und revolutionäre Bewegung in Russland.
Pisarev wurde am 2. Oktober 1840 in der Nähe von Orjol, Russland, geboren. Er studierte an der Universität Sankt Petersburg, wo er sich bald als brillanter und kontroverser Denker hervortat. Aufgrund seiner radikalen Ideen und Schriften wurde er 1862 verhaftet und verbrachte einige Jahre in der Festung Peter und Paul, was seine Gesundheit und seinen psychischen Zustand beeinträchtigte.
Als Literaturkritiker und Essayist griff Pisarev die bestehenden sozialen und politischen Strukturen Russlands scharf an. Er war ein leidenschaftlicher Verfechter der Vernunft, der Wissenschaft sowie des Materialismus und setzte sich für eine radikale Reform der Gesellschaft ein. In seinen Schriften kritisierte er heftig die romantische und idealistische Literatur seiner Zeit und forderte, dass Literatur und Kunst sich auf praktische, soziale Probleme konzentrieren sollten.
Pisarev war ein entschiedener Gegner des Konservatismus sowie der traditionellen Werte und wird oft mit dem Nihilismus in Verbindung gebracht, einer Bewegung, die jegliche Autorität und bestehende Institutionen infrage stellte. Er war der Ansicht, dass alle bestehenden sozialen und kulturellen Normen zerstört werden müssten, um Platz für eine neue, rationale und gerechte Gesellschaft zu schaffen.
Seine Schriften beeinflussten eine ganze Generation junger russischer Intellektueller und Revolutionäre, darunter auch die Nihilisten, die in Iwan Turgenjews Roman «Väter und Söhne» dargestellt wurden. Trotz seiner radikalen Ansichten hatte Pisarev einen erheblichen Einfluss auf die russische Literatur und das Denken des 19. Jahrhunderts.
Pisarev starb jung, im Alter von nur 27 Jahren. Er ertrank bei einem Badeunfall in der Ostsee im Jahr 1868. Trotz seines kurzen Lebens hinterliess er ein bedeutendes intellektuelles Erbe, das in der russischen Literatur und Philosophie weiterlebt. Seine Ideen trugen dazu bei, den Weg für die revolutionären Bewegungen zu ebnen, die Russland später im 19. und 20. Jahrhundert prägen sollten.
Dmitry Ivanovich Pisarev was a Russian literary critic, publicist and radical thinker of the 19th century who lived from 1840 to 1868. He is considered one of the leading representatives of Russian nihilism and had a great influence on the intellectual and revolutionary movement in Russia.
Pisarev was born on October 2, 1840, near Oryol, Russia. He studied at the University of St. Petersburg, where he soon distinguished himself as a brilliant and controversial thinker. Due to his radical ideas and writings, he was arrested in 1862 and spent several years in the Peter and Paul Fortress, which affected his health and mental state.
As a literary critic and essayist, Pisarev sharply attacked Russia’s existing social and political structures. He was a passionate advocate of reason, science and materialism and campaigned for a radical reform of society. In his writings, he fiercely criticized the romantic and idealistic literature of his time and demanded that literature and art should focus on practical, social problems.
Pisarev was a staunch opponent of conservatism and traditional values and is often associated with nihilism, a movement that questioned all authority and existing institutions. He believed that all existing social and cultural norms should be destroyed to make way for a new, rational and just society.
His writings influenced a whole generation of young Russian intellectuals and revolutionaries, including the nihilists portrayed in Ivan Turgenev’s novel “Fathers and Sons”. Despite his radical views, Pisarev had a considerable influence on 19th century Russian literature and thought.
Pisarev died young, at the age of only 27, by drowning during a swimming accident in the Baltic Sea in 1868. Despite his short life, he left behind a significant intellectual legacy that lives on in Russian literature and philosophy. His ideas helped pave the way for the revolutionary movements that would later shape Russia in the 19th and 20th centuries.
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