Eine Kunst, die das Ziel hat, die Schönheit zu erreichen,
wird als Philosophie oder im absoluten Sinne
als Weisheit bezeichnet.

ABU NASR MUHAMMAD AL-FARABI (870–950)

Abu Nasr Muhammad al-Farabi

Abu Nasr Muhammad al-Farabi, auch bekannt als al-Farabi oder «der zweite Lehrer» (nach Aristoteles), war ein bedeutender muslimischer Philosoph, Wissenschaftler und Musiker des 10. Jahrhunderts. Er wurde um 872 in Farab, einer Region in Zentralasien (im heutigen Kasachstan oder Usbekistan), geboren und starb im Jahr 950 in Damaskus.

Al-Farabi war eine der zentralen Figuren in der Entwicklung der islamischen Philosophie, insbesondere in der Synthese von griechischem Denken und islamischen Lehren. Er war stark von Aristoteles und Platon beeinflusst und spielte eine Schlüsselrolle bei der Einführung und Interpretation ihrer Werke in der islamischen Welt. Seine philosophischen Arbeiten trugen massgeblich zur Begründung der «Peripatetischen Schule» (oder «Schule der Wandellehrer») im Islam bei, die auf den Lehren von Aristoteles basiert.

Zu den bedeutendsten Beiträgen al-Farabis gehört sein Werk zur politischen Philosophie, in dem er die ideale Gesellschaft und den idealen Herrscher diskutiert, stark beeinflusst von Platons «Der Staat». Er entwickelte das Konzept des «ersten Lehrers» (Aristoteles) und erweiterte es, indem er die Rolle des Philosophen und des weisen Herrschers als zentral für das Wohl der Gesellschaft darstellte.

Neben der Philosophie war al-Farabi auch in den Bereichen Logik, Metaphysik, Ethik, Musiktheorie und Naturwissenschaften tätig. In der Musiktheorie verfasste er das bedeutende Werk «Kitab al-Musiqa al-Kabir» (Grosses Buch der Musik), das als eines der wichtigsten Abhandlungen zur Musik im Mittelalter gilt.

Al-Farabis Werke wurden in viele Sprachen übersetzt und beeinflussten sowohl die islamische Welt als auch das mittelalterliche Europa. Seine Ideen wurden von späteren Philosophen wie Avicenna (Ibn Sina) und Averroes (Ibn Rushd) aufgegriffen und weiterentwickelt.

Al-Farabi gilt als eine der herausragenden Persönlichkeiten der islamischen Philosophie und hinterliess ein intellektuelles Erbe, das sowohl in der islamischen als auch in der westlichen Geistesgeschichte von grosser Bedeutung ist. Seine Arbeiten schufen eine Brücke zwischen den antiken griechischen Denkern und den muslimischen sowie europäischen Philosophen des Mittelalters.

Abu Nasr Muhammad al-Farabi, also known simply as al-Farabi or “the Second Teacher” (with Aristotle being the first), was a prominent Muslim philosopher, scientist, and musician of the 10th century. He was born around 872 in Farab, a region in Central Asia (present-day Kazakhstan or Uzbekistan) and died in 950 in Damascus.

Al-Farabi was a central figure in the development of Islamic philosophy, particularly in synthesizing Greek thought with Islamic teachings. He was heavily influenced by Aristotle and Plato and played a key role in introducing and interpreting their works within the Islamic world. His philosophical contributions significantly shaped the foundation of the “Peripatetic School” in Islam, which is based on the teachings of Aristotle.

One of al-Farabi’s most important contributions is in the field of political philosophy, where he discussed the ideal society and the ideal ruler, drawing heavily from Plato’s “The Republic”. He expanded on the concept of the “First Teacher” (Aristotle) by emphasizing the role of the philosopher and wise ruler as central to the well-being of society.

In addition to philosophy, al-Farabi was also active in logic, metaphysics, ethics, music theory, and natural sciences. In music theory, he authored the significant work “Kitab al-Musiqa al-Kabir” (The Great Book of Music), which is considered one of the most important medieval treatises on music.

Al-Farabi’s works were translated into many languages and had a profound influence on both the Islamic world and medieval Europe. His ideas were further developed by later philosophers such as Avicenna (Ibn Sina) and Averroes (Ibn Rushd).

Al-Farabi is regarded as one of the outstanding figures in Islamic philosophy, leaving behind an intellectual legacy that is of great importance in both Islamic and Western intellectual history. His work created a bridge between ancient Greek thinkers and the Muslim as well as European philosophers of the Middle Ages.

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